Mormonenkirche und Nordkorea

In Anlehnung an den Mormon Expression Podcast hier die Top 10 Dinge, die die Mormonenkirche mit Nordkorea bzw. autoritären Regimen und Kulten gemein hat. Als ich den Titel des Podcasts las, dachte ich zunächst, dass dies vollkommen absurd und lächerlich wird. Dann war ich jedoch überrascht und schockiert, wie groß die prinzipielle Übereinstimmung ist - auch wenn natürlich die Art und der Zweck überhaupt nicht vergleichbar sind. Denn im Gegensatz zu Nordkorea bewirkt die Kirche viel Gutes. Dennoch besitzt sie die typischen Eigenarten eines Kults.



10.
Top-down Kontrolle: Diejenigen, die Änderungen einfordern, werden zum Schweigen gebracht. Es gibt keinen Platz für kritische Auseinandersetzung mit Entscheidungen der Führung.
9.
Intensive Jugendprogramme: Besondere Bedeutung hat die Indoktrination und Heranbildung treuer Anhänger unter Kindern und Jugendlichen.
8.
Institution geht vor: Die Institution nimmt das Auseinanderbrechen von Familienbeziehungen in Kauf und erpresst Eltern mit ihren Kindern.
7.
Uniformität: Die Mitglieder werden ermutigt, gleich auszusehen und sich gleich zu verhalten.
6.
Verheimlichung: Die Mitglieder werden über die Finanzen und wichtige Strukturen im Unklaren gelassen.
5.
Scheinwahlen: Bei Wahlen gibt es nur jeweils einen im Hintergrund festgelegten Kandidaten und von allen wird erwartet, diesen einstimmig zu ernennen.
4.
Geschichtsfälschung: Die Geschichte der Organisation wird sentimentalisiert, Gründer glorifiziert und unvorteilhafte Aspekte werden ausgeblendet.
3.
Verfolgungswahn: Die Mitglieder und Organisation sehen sich als auserwählt und besonders, deshalb auch verfolgt und angefeindet.
2.
Äußerlichkeit: Das äußere Erscheinungsbild ist sehr wichtig und die zentralen Gebäude und Anlagen werden stets herausgeputzt.
1.
Verehrung der Leiterschaft: Der oberste Führer wird „unser geliebter…“ von anderen Führern genannt. Außerdem hängen Fotos von dem lebenden Führer in allen offiziellen Gebäuden.
 
 Als Mitglied hinterfragt man diese Punkte kaum, da man sie so gewohnt ist. Beispielsweise wissen die wenigsten Mitglieder, dass lokale Führer in der Kirche bis zum Ende des 19. Jahrhunderts tatsächlich in Abstimmungen gewählt wurden statt sie nur noch zur formellen Bestätigung vorzulegen. Auch haben die Mitglieder keine Ahnung davon, wie viele Unternehmen von Versicherungen über Radiosender bis hin zur größten Rinderfarm der Vereinigten Staaten der Kirche gehören. Da ist es dann auch kein Wunder, dass die Reduktion des Fleischkonsums nicht mehr proklamiert wird.