Wer noch Zweifel hegt, ob sich mit der Homo-Ehe in den USA das selbe Schicksal für die Mormonen-Führer wiederholt wie im Zusammenhang mit der Bürgerrechtsbewegung, der schaue sich dieses Schreiben eines Apostels aus jener Zeit an:
http://www.boston.com/news/daily/24/delbert_stapley.pdf
Man vergleiche dies nun mit ähnlichen Aussagen von Boyd K. Packer, Jeffrey R. Holland & Co. Und man schaue sich an, wie die Kirche sich in Kalifornien, Hawaii und zuletzt Utah gegen die Homo-Ehe engagiert und verloren hat.
Glücklicherweise sehen nicht alle Mormonen die Entscheidung der Richter in Utah so wie unsere obersten Kirchenführer. Darunter Vorzeige-Mormone Steve Young, der ehemalige Star-Quarterback:
http://blog.affirmation.org/2013/12/love-hope-and-faith/
Gedanken zur Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage / den Lehren und der Geschichte der Mormonen
Die Vertuschungen und Halbwahrheiten gehen weiter
Mit der neuen Seite unter http://www.lds.org/topics/race-and-the-priesthood sorgt die LDS-Kirche weder für Aufklärung noch bringt sie eine Entschuldigung zustande.
Der Inhalt in aller Kürze:
Brigham Young ist an allem schuld. Joseph Smith hingegen hat Schwarzen das Priestertum übertragen und sich für die Abschaffung der Sklaverei eingesetzt. Die Präsidenten nach Brigham Young und insbesondere David O. McKay hatten leider keine Inspiration erhalten, den Schwarzen wieder das Priestertum und Zugang zum Tempel zu ermöglichen. Erst unter Spencer W. Kimball wurde eine entsprechende Offenbarung erhalten.
Ganz wichtig:
"Heute leugnet die Kirche die Theorien, die in der Vergangenheit vorgetragen wurden, dass schwarze Haut ein Zeichen der göttlichen Ungnade oder eines göttlichen Fluchs sei, oder dass es Handlungen in einem vorirdischen Leben reflektiere, dass Misch-Ehen eine Sünde oder dass die Schwarzen oder Menschen einer anderen Rasse oder ethnischen Herkunft in irgendeiner Weise minderwertiger seien. Die Führer der Kirche verurteilen heute eindeutig allen gegenwärtigen und vergangenen Rassismus jeder Form."
Klingt soweit nett und nach einem Schritt in die richtige Richtung. Was aber sind die Probleme des neuen Artikels?
1. Joseph Smiths zweifelhafte Position gegenüber Schwarzen wird unterschlagen. So hat er durchaus geglaubt, Sklaverei sei durch die Bibel gerechtfertigt.
2. Es wird nur unterschwellig gesagt, dass Brigham Young nicht inspiriert gehandelt und sich geäußert habe, als er den Priestertums-Bann für Schwarze einführte und die Sklaverei in Utah legalisierte.
3. Wenn gesagt wird, dass Brigham Young aber prophezeit habe, dass Schwarze in der Zukunft alle Rechte und Privilegien anderer Mitglieder genießen würden, wird vertuscht, dass Brigham Young ausdrücklich davon sprach, dass dies erst im Millenium der Fall sein werde. Mal stimmten also seine Prophezeiungen in Teilen, mal waren seine Aussprüche nur Ausdruck seiner menschlichen Vorurteile.
4. Es wird so getan, als ob das Buch Mormon sich einheitlich gegen Rassismus ausspreche. Aber man lese nur mal 2. Nephi 5:21:
"Und er hatte wegen ihres Übeltuns den Fluch über sie kommen lassen, ja, einen schweren Fluch. Denn siehe, sie hatten ihr Herz gegen ihn verhärtet, so daß es wie ein Kieselstein geworden war. Deshalb, da sie weiß waren und überaus anmutig und angenehm, ließ der Herr, Gott, damit sie für mein Volk keinen Anreiz mehr hätten, ihre Haut schwärzlich werden."
5. Der Widerruf der Diskriminierung im Jahr 1978 wird als großartige Offenbarung gefeiert. Wie mühsam der Abstimmungsprozess war und dass andere Teilnehmer ausdrücklich nicht von besonderen göttlichen Manifestationen sprechen, wird gerne beiseite gelassen. Letztlich war der Auslöser, dass BYU nicht mehr zu Football-Tournieren zugelassen wurde, wie böse Zungen behaupten.
6. Das Schlimmste: Keine Entschuldigung! Kein "Es tut uns leid!" Kein wirkliches Bedauern und klare Erklärung, dass die Regelung nicht göttlichen Ursprungs gewesen ist. Entschuldigung den Schwarzen gegenüber und allen anderen Mitgliedern gegenüber. Da braucht es 35 Jahre nach Aufhebung des Banns, um mal eben festzustellen, dass die einstige Regelung nicht wirklich göttlichen Ursprungs war und 1978 nur ein menschlicher Fehler korrigiert wurde. Ich erinnere mich noch, wie mir im MTC verkauft wurde, wie Gott dereinst im Alten Testament das Priestertum nur dem Stamm Levi zubilligte und genauso in der Neuzeit zunächst nur den Weißen. Und in Leitfäden, aus denen noch vergangenes Jahr gelehrt wurde, ist nach wie vor der Rat Spencer W. Kimballs enthalten, im Allgemeinen von gemischtrassigen Ehen abzusehen. Da wäre eine Entschuldigung schon mal angebracht. Und auch eine deutlichere Distanzierung als eine obskure Pressemitteilung.
7. Keine Erklärung dafür, dass die Kirche über 80 Jahre unter angeblicher göttlicher Führung brauchte, um den Fehler zu korrigieren. Nichts von Sehertum. Und scheinbar liegt es auch Gott nicht großartig am Herzen. Denn sonst hätte er ja im Alten Testament mal die Sklaverei verurteilen können. Und für Jesus war die Sklaverei auch okay - hat sogar ein hübsches Gleichnis dazu erzählt.
8. Kein Lernen aus der Vergangenheit: Könnte mit der Position zur Homosexualität Ähnliches passieren? Na klar.
Sorry, liebe Mormonen-PR-Profis aus Salt Lake City: das ist ein ganz erbärmlicher Versuch.
Der Inhalt in aller Kürze:
Brigham Young ist an allem schuld. Joseph Smith hingegen hat Schwarzen das Priestertum übertragen und sich für die Abschaffung der Sklaverei eingesetzt. Die Präsidenten nach Brigham Young und insbesondere David O. McKay hatten leider keine Inspiration erhalten, den Schwarzen wieder das Priestertum und Zugang zum Tempel zu ermöglichen. Erst unter Spencer W. Kimball wurde eine entsprechende Offenbarung erhalten.
Ganz wichtig:
"Heute leugnet die Kirche die Theorien, die in der Vergangenheit vorgetragen wurden, dass schwarze Haut ein Zeichen der göttlichen Ungnade oder eines göttlichen Fluchs sei, oder dass es Handlungen in einem vorirdischen Leben reflektiere, dass Misch-Ehen eine Sünde oder dass die Schwarzen oder Menschen einer anderen Rasse oder ethnischen Herkunft in irgendeiner Weise minderwertiger seien. Die Führer der Kirche verurteilen heute eindeutig allen gegenwärtigen und vergangenen Rassismus jeder Form."
Klingt soweit nett und nach einem Schritt in die richtige Richtung. Was aber sind die Probleme des neuen Artikels?
1. Joseph Smiths zweifelhafte Position gegenüber Schwarzen wird unterschlagen. So hat er durchaus geglaubt, Sklaverei sei durch die Bibel gerechtfertigt.
2. Es wird nur unterschwellig gesagt, dass Brigham Young nicht inspiriert gehandelt und sich geäußert habe, als er den Priestertums-Bann für Schwarze einführte und die Sklaverei in Utah legalisierte.
3. Wenn gesagt wird, dass Brigham Young aber prophezeit habe, dass Schwarze in der Zukunft alle Rechte und Privilegien anderer Mitglieder genießen würden, wird vertuscht, dass Brigham Young ausdrücklich davon sprach, dass dies erst im Millenium der Fall sein werde. Mal stimmten also seine Prophezeiungen in Teilen, mal waren seine Aussprüche nur Ausdruck seiner menschlichen Vorurteile.
4. Es wird so getan, als ob das Buch Mormon sich einheitlich gegen Rassismus ausspreche. Aber man lese nur mal 2. Nephi 5:21:
"Und er hatte wegen ihres Übeltuns den Fluch über sie kommen lassen, ja, einen schweren Fluch. Denn siehe, sie hatten ihr Herz gegen ihn verhärtet, so daß es wie ein Kieselstein geworden war. Deshalb, da sie weiß waren und überaus anmutig und angenehm, ließ der Herr, Gott, damit sie für mein Volk keinen Anreiz mehr hätten, ihre Haut schwärzlich werden."
5. Der Widerruf der Diskriminierung im Jahr 1978 wird als großartige Offenbarung gefeiert. Wie mühsam der Abstimmungsprozess war und dass andere Teilnehmer ausdrücklich nicht von besonderen göttlichen Manifestationen sprechen, wird gerne beiseite gelassen. Letztlich war der Auslöser, dass BYU nicht mehr zu Football-Tournieren zugelassen wurde, wie böse Zungen behaupten.
6. Das Schlimmste: Keine Entschuldigung! Kein "Es tut uns leid!" Kein wirkliches Bedauern und klare Erklärung, dass die Regelung nicht göttlichen Ursprungs gewesen ist. Entschuldigung den Schwarzen gegenüber und allen anderen Mitgliedern gegenüber. Da braucht es 35 Jahre nach Aufhebung des Banns, um mal eben festzustellen, dass die einstige Regelung nicht wirklich göttlichen Ursprungs war und 1978 nur ein menschlicher Fehler korrigiert wurde. Ich erinnere mich noch, wie mir im MTC verkauft wurde, wie Gott dereinst im Alten Testament das Priestertum nur dem Stamm Levi zubilligte und genauso in der Neuzeit zunächst nur den Weißen. Und in Leitfäden, aus denen noch vergangenes Jahr gelehrt wurde, ist nach wie vor der Rat Spencer W. Kimballs enthalten, im Allgemeinen von gemischtrassigen Ehen abzusehen. Da wäre eine Entschuldigung schon mal angebracht. Und auch eine deutlichere Distanzierung als eine obskure Pressemitteilung.
7. Keine Erklärung dafür, dass die Kirche über 80 Jahre unter angeblicher göttlicher Führung brauchte, um den Fehler zu korrigieren. Nichts von Sehertum. Und scheinbar liegt es auch Gott nicht großartig am Herzen. Denn sonst hätte er ja im Alten Testament mal die Sklaverei verurteilen können. Und für Jesus war die Sklaverei auch okay - hat sogar ein hübsches Gleichnis dazu erzählt.
8. Kein Lernen aus der Vergangenheit: Könnte mit der Position zur Homosexualität Ähnliches passieren? Na klar.
Sorry, liebe Mormonen-PR-Profis aus Salt Lake City: das ist ein ganz erbärmlicher Versuch.
LDS Soziologieprofessor schreibt an die Erste Präsidentschaft
Interessanter Austausch, der da 1947 mit der Ersten Präsidentschaft stattfand:
http://thoughtsonthingsandstuff.com/?p=295
Schon auffallend, wie sich die Geschichte wiederholt...
http://thoughtsonthingsandstuff.com/?p=295
Schon auffallend, wie sich die Geschichte wiederholt...
No Gotteslästerung
Ich möchte in
aller Deutlichkeit den Vorwurf der Gotteslästerung durch meinen letzten Post zurückweisen.
Es war ein Plädoyer für Mitleid mit Gott. Und ja, ich habe ein wenig seinen
Charakter in Frage gestellt. Aber ist das wirklich Lästerung? Lasst uns doch
ein wenig näher das Wesen Gottes anhand seiner inspirierten Heiligen Schrift
untersuchen:
„Unterwegs am Rastplatz trat der Herr dem
Mose entgegen und wollte ihn töten. Zippora ergriff einen Feuerstein und
schnitt ihrem Sohn die Vorhaut ab. Damit berührte sie die Beine des Mose und
sagte: Ein Blutbräutigam bist du mir. Da ließ der Herr von ihm ab.“ (Exodus 4:24-26)
Gott hat
also einen Mordanschlag auf Mose begangen und konnte nur durch Eingreifen
Zipporas davon abgebracht werden. Blut von Vorhäuten mag er wohl nicht so
recht. Wobei Gott auf Seiten Davids war, als dieser Saul 200 Vorhäute als
Brautpreis brachte:
„… er erschlug zweihundert von den
Philistern, brachte ihre Vorhäute zum König und legte sie vollzählig vor ihn
hin, um sein Schwiegersohn zu werden. Und Saul gab ihm seine Tochter Michal zur
Frau.“ (1. Samuel 18:27)
Apropos
Mörder und Vorhäute: mittels Genitalverstümmelung hatten sich auch die Söhne Jakobs,
Simeon und Levi, einen Vorteil gegenüber den Männern in Sichem verschafft und sie
umgebracht (siehe Genesis 34). Was Gott nicht davon abhielt, Levi das
Priestertum zu verleihen. Und auch Jakob hat eigentlich nur gestört, dass er
nun bei den anderen Bergvölkern schlecht dastand und mit Vergeltung durch sie
rechnen musste.
Und wo wir
schon bei Genitalien sind - in Ezechiel 23 lesen wir, dass Gott nicht froh war
über Oholiba, über die es heißt:
„Und es erwachte in ihr die Gier nach ihren
Liebhabern, deren Glieder wie die Glieder der Esel und deren Erguss wie der
Erguss der Hengste waren.“
Das konnte
Gott unmöglich hinnehmen:
„Ich lasse dich meine Eifersucht fühlen,
damit sie an dir voll Grimm die Strafe vollziehen: Nase und Ohren werden sie
dir abschneiden. Was von dir übrig bleibt, fällt unter dem Schwert.“ (Ezechiel
23:25)
Da zeugte es
von Gottes Großherzigkeit und Liebe, dass er die Einwohner von Aschdod nur mit
der Beulenpest schlug, schließlich hatten die einfach die Bundeslade erobert
und zu ihrem Götzen gestellt.
„Die Hand des Herrn lastete schwer auf den
Einwohnern von Aschdod, und er versetzte sie in Schrecken und schlug Aschdod
und sein Gebiet mit der Beulenpest.“ (1. Samuel 5:6)
Da ist die
Geschichte allerdings noch nicht zu Ende. Weil Beulenpest doch etwas unangenehm
ist, wollten die Philister den Gott der Israeliten wieder gnädig stimmen und
haben die Bundeslade zusammen mit goldenen Geschwüren nach Bet-Schemesch geschickt.
Dummerweise haben die dann die Lade angesehen, was Gott unmöglich hinnehmen
konnte, goldene Geschwülste hin oder her:
„Der Herr aber strafte die Leute von
Bet-Schemesch, weil sie die Lade des Herrn angeschaut hatten. Er erschlug aus
dem Volk siebzig Mann [fünfzigtausend Mann]. Da trauerte das Volk, weil der
Herr einen so schweren Schlag gegen das Volk geführt hatte.“ (1. Samuel 6:17-19)
Manchmal
kann Gott seinen Propheten auch echt fiese Aufträge erteilen:
„Der Herr sagte zu Hosea: Geh, nimm dir eine
Kultdirne zur Frau und (zeuge) Dirnenkinder! Denn das Land hat den Herrn
verlassen und ist zur Dirne geworden.“ (Hosea 1:2)
Ha, den
Israeliten hat er es aber dadurch so richtig gezeigt. Weil sie ihn verlassen
haben, hat jetzt der Prophet als Zeichen eine Prostituierte geheiratet und
geschwängert. Zumindest besser als fünfzigtausend Mann erschlagen. Aber
vermutlich nicht ganz so wirksam. Denn letztlich war Gottes Ziel gemäß Maleachi
2:5: „Er sollte mich fürchten und vor meinem
Namen erschrecken.“
So
verstanden auch Gottes Profeten wenig Spaß:
„Doch Elija antwortete dem Hauptmann der
Fünfzig: Wenn ich ein Mann Gottes bin, so falle Feuer vom Himmel und verzehre
dich und deine Fünfzig. Sogleich fiel Feuer vom Himmel und verzehrte ihn und
seine Leute.“ (2. Könige 1:10)
„Während [Elischa] den Weg hinaufstieg,
kamen junge Burschen aus der Stadt und verspotteten ihn: Sie riefen ihm zu:
Kahlkopf, komm herauf! Kahlkopf, komm herauf! Er wandte sich um, sah sie an und
verfluchte sie im Namen des Herrn. Da kamen zwei Bären aus dem Wald und
zerrissen zweiundvierzig junge Leute.“ (2. Könige 2:23-24)
Nun mag man
sagen: Uh, Altes Testament, alles falsch übersetzt, eigentlich ist Gott gar
nicht so. Im Neuen Testament lehrt Jesus ja Liebe und Vergebung. Sogar den
Feinden gegenüber. Und lehret das nicht nur, sondern bewies es auch, indem er
bei seiner Kreuzigung großherzig seinen Peinigern vergab. Dafür hat er es aber in Amerika richtig
knallen lassen. Irgendwo musste er es ja rauslassen. Also mal kräftig böse Menschen
verbrennen, ertrinken und begraben lassen und dabei zuschauen:
„Siehe, jene große Stadt Zarahemla habe
ich mit Feuer verbrannt, und ihre Einwohner. Und siehe, jene große Stadt
Moroni habe ich in die Tiefen des Meeres versinken und ihre Einwohner
ertrinken lassen. Und siehe, jene
große Stadt Moronihach habe ich mit Erde bedeckt, und ihre Einwohner, um ihre
Übeltaten und ihre Greuel vor meinem Angesicht zu verbergen, damit das Blut der
Propheten und der Heiligen nicht mehr vor mich komme, gegen sie.
Und siehe, die Stadt Gilgal habe ich
versinken lassen, und ihre Einwohner, daß sie in den Tiefen der Erde gänzlich
begraben seien, ja, und die Stadt Oniha und ihre Einwohner und die Stadt Mokum
und ihre Einwohner und die Stadt Jerusalem und ihre Einwohner; und Wasser habe
ich an ihre Stelle kommen lassen, um ihre Schlechtigkeit und ihre Greuel vor
meinem Angesicht zu verbergen, damit das Blut der Propheten und der Heiligen
nicht mehr vor mich heraufkomme, gegen sie.
Und siehe, die Stadt Gadiandi und die Stadt
Gadiomna und die Stadt Jakob und die Stadt Gimgimno, alle diese habe ich
versinken lassen und an ihrer Stelle Hügel und Täler gemacht; und ihre
Einwohner habe ich in den Tiefen der Erde gänzlich begraben, um ihre
Schlechtigkeit und ihre Greuel vor meinem Angesicht zu verbergen, damit das Blut
der Propheten und der Heiligen nicht mehr vor mich heraufkomme, gegen sie.
Und siehe, jene große Stadt Jakobugat, die
vom Volk des Königs Jakob bewohnt war, habe ich mit Feuer verbrennen lassen
wegen ihrer Sünden und ihrer Schlechtigkeit, die größer war als alle
Schlechtigkeit der ganzen Erde, wegen ihrer geheimen Morde und Verbindungen;
denn sie waren es, die den Frieden meines Volkes und die Regierung des Landes
zerschlagen haben; darum ließ ich sie verbrennen, um sie vor meinem
Angesicht zu vernichten, damit das Blut der Propheten und der Heiligen
nicht mehr vor mich heraufkomme, gegen sie.
Und siehe, die Stadt Laman und die Stadt
Josch und die Stadt Gad und die Stadt Kischkumen habe ich mit Feuer verbrennen
lassen, und ihre Einwohner, wegen ihrer Schlechtigkeit, weil sie die Propheten
ausgestoßen und diejenigen gesteinigt haben, die ich hinsandte, um ihnen in
bezug auf ihre Schlechtigkeit und ihre Greuel zu verkünden.
Und weil sie sie alle ausgestoßen haben, so
daß unter ihnen keine Rechtschaffenen mehr waren, habe ich Feuer hinabgesandt
und sie vernichtet, damit ihre Schlechtigkeit und ihre Greuel vor meinem
Angesicht verborgen seien, damit das Blut der Propheten und der Heiligen, die
ich unter sie gesandt habe, nicht vom Erdboden zu mir schreie, gegen sie.
Und viele große Zerstörungen habe ich über
dieses Land kommen lassen, und über dieses Volk, wegen seiner Schlechtigkeit
und seiner Greuel.“ (3. Nephi 10:3-12)
Ne, Gott, du
bist schon wirklich verehrenswert. Das ist vollkommene Liebe. So will ich auch
mal sein oder besser nicht. Wenn du doch ganz anders sein solltest, warum hast
du diese Falschdarstellung zugelassen und auch noch inspiriert? Irgendwie musst
du doch total gestört sein. Vielleicht schizophren, Persönlichkeitsstörung?
Oder nur ein verdammt mieser Kommunikator?
Armer Gott
Was ist schlimmer als die Vorstellung, dass es keinen Gott gibt? Die Möglichkeit, dass Gott nicht wirklich liebens- und verehrenswert ist. Wobei dabei die Frage ist, ob sich beides nicht ausschließt. Würde ein wirklich liebenswerter Gott so wahnsinnig viel Wert auf Personenkult und Anbetung legen? Aber das nur nebenbei.
Wie sieht es mit der Wahrscheinlichkeit aus, dass Gott ein Sadist ist oder ein Prolet oder vielleicht ein Ex-TV-Junkie? Was, wenn sich so jemand irgendwie in den obersten Himmel verirrt hat? Zunächst klingt das nachvollziehbar, wenn man sich das Theater in der Welt anschaut. Wer sich als Mensch primär mit Action-Filmen und Sportübertragungen oder TV-Soaps unterhalten hat, was soll der im Himmel den ganzen Tag tun? Okay, Sex ist eine Option. Ansonsten gibt es aber im Himmel keine Gewalt und keine Dramen. Und Sport macht unter vollkommenen Wesen auch wenig Sinn. Also würde man eine Erde schaffen, wo einem diese Art von Unterhaltung geboten wird. Oder?
Aber dann kommt das Problem des Vorherwissens. Wenn tatsächlich für Gott Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eins ist, macht auch triviale irdische Unterhaltung keinen Sinn. Denn man kennt ja schon alle Ergebnisse bevor die Spiele begonnen hat, jedes Ende menschlicher Schicksale, Tragödien und Auseinandersetzungen. Es gäbe keinerlei Überraschung.
So gesehen ist natürlich ein celestiales Leben eigentlich die Hölle. Nie irgendwas Neues, Nichts zum Lernen, Nichts zum Entdecken. Immer dasselbe und alles schon bekannt. Das Scheitern von Menschen ist unausweichlich bekannt, ohne dass man Einschreiten könnte bzw. dürfte. Was für eine Horrorvorstellung! Da hilft es dann auch nichts, dass jeden Tag Familientreffen ist. Es gibt ja nichts zu bereden, nichts, was man sich erzählen könnte.
So gesehen sollte Gott uns leid tun. Statt ihn für allerhand Übel verantwortlich zu machen, sollten wir uns mal lieber in seine Haut versetzen. Alles was er darf, ist ein paar verlorene Schlüssel für Mormonen wiederfinden. Und die Milliarden Gebete, die er sich ständig anhören muss. Und tausende langweilige Kirchenversammlungen begleiten. Ah nein, das ist ja der Job vom Heiligen Geist. Na, mit dem sollten wir auch Mitleid haben. Dem geht es ja schlimmer als allen NSA-Angestellten zusammen, die ja nur die digitalen Machenschaften der Menschheit analysieren müssen. Nein, er muss ja auch noch die Gedanken überwachen. Von allen Dumpfbacken und Arschlöchern auf dem Planeten. Horror! Die Hölle eben!
Wie sieht es mit der Wahrscheinlichkeit aus, dass Gott ein Sadist ist oder ein Prolet oder vielleicht ein Ex-TV-Junkie? Was, wenn sich so jemand irgendwie in den obersten Himmel verirrt hat? Zunächst klingt das nachvollziehbar, wenn man sich das Theater in der Welt anschaut. Wer sich als Mensch primär mit Action-Filmen und Sportübertragungen oder TV-Soaps unterhalten hat, was soll der im Himmel den ganzen Tag tun? Okay, Sex ist eine Option. Ansonsten gibt es aber im Himmel keine Gewalt und keine Dramen. Und Sport macht unter vollkommenen Wesen auch wenig Sinn. Also würde man eine Erde schaffen, wo einem diese Art von Unterhaltung geboten wird. Oder?
Aber dann kommt das Problem des Vorherwissens. Wenn tatsächlich für Gott Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eins ist, macht auch triviale irdische Unterhaltung keinen Sinn. Denn man kennt ja schon alle Ergebnisse bevor die Spiele begonnen hat, jedes Ende menschlicher Schicksale, Tragödien und Auseinandersetzungen. Es gäbe keinerlei Überraschung.
So gesehen ist natürlich ein celestiales Leben eigentlich die Hölle. Nie irgendwas Neues, Nichts zum Lernen, Nichts zum Entdecken. Immer dasselbe und alles schon bekannt. Das Scheitern von Menschen ist unausweichlich bekannt, ohne dass man Einschreiten könnte bzw. dürfte. Was für eine Horrorvorstellung! Da hilft es dann auch nichts, dass jeden Tag Familientreffen ist. Es gibt ja nichts zu bereden, nichts, was man sich erzählen könnte.
So gesehen sollte Gott uns leid tun. Statt ihn für allerhand Übel verantwortlich zu machen, sollten wir uns mal lieber in seine Haut versetzen. Alles was er darf, ist ein paar verlorene Schlüssel für Mormonen wiederfinden. Und die Milliarden Gebete, die er sich ständig anhören muss. Und tausende langweilige Kirchenversammlungen begleiten. Ah nein, das ist ja der Job vom Heiligen Geist. Na, mit dem sollten wir auch Mitleid haben. Dem geht es ja schlimmer als allen NSA-Angestellten zusammen, die ja nur die digitalen Machenschaften der Menschheit analysieren müssen. Nein, er muss ja auch noch die Gedanken überwachen. Von allen Dumpfbacken und Arschlöchern auf dem Planeten. Horror! Die Hölle eben!
Buch Mormon abgeschrieben
Schon lange gab es Vermutungen und auffällige Parallelen zwischen Buch Mormon und anderen verfügbaren Büchern, die daraufhin deuteten, dass das Buch Mormon in vielen Teilen ein Plagiat ist.
Nun wurde dies auch statistisch nachgewiesen:
http://askreality.com/hidden-in-plain-sight/#more-56
Die textlichen Übereinstimmungen zu 'The History of the Late War between the United States and Great Britain' sind schon verblüffend.
Hier findet man das Buch:
http://archive.org/stream/latewarbetweenun00inhunt#page/n13/mode/2up
Eine detaillierte Betrachtung der Parallelen findet sich hier:
http://www.rickgrunder.com/parallels/mp193.pdf
Und wer noch mehr Inspirationsquellen Jospeh Smiths für das Buch Mormon sucht:
https://byustudies.byu.edu/PDFLibrary/ArchiveRestorationCulture.pdf
Ein Beispiel aus 'Late War':
11 Now the land of Columbia is a most plentiful land, yielding gold and silver, and brass and iron abundantly.
12 Likewise, all manner of creatures which are used for food, and herbs and fruits of the earth:
13 From the red cherry, and the rosy peach of the north, to the lemon, and the golden orange of the south.
14 And from the small insect, that cheateth the microscopic eye, to the huge mammoth that once moved on the borders of the river Hudson-; on the great river Ohio; and even down to the country of Patagonia in the south.
15 Now the heighth of a mammoth is about seven cubits and a half, and the length thereof fourteen cubits; and the bones thereof being weighed are more than thirty thousand shekels; and the length of the tusks is more than six cubits.
16 It is more wonderful than the elephant; and the history thereof, is it not recorded in the book of Jefferson, the scribe ?
2. Nephi 5:15 And I did teach my people to build buildings, and to work in all manner of wood, and of iron, and of copper, and of brass, and of steel, and of gold, and of silver, and of precious ores, which were in great abundance.
Ether 9:17 Having all manner of fruit, and of grain, and of silks, and of fine linen, and of gold, and of silver, and of precious things;
18 And also all manner of cattle, of oxen, and cows, and of sheep, and of swine, and of goats, and also many other kinds of animals which were useful for the food of man.
19 And they also had horses, and asses, and there were elephants and cureloms and cumoms; all of which were useful unto man, and more especially the elephants and cureloms and cumoms.
Adieu Altertümlichkeit vom Buch Mormon! Abschreiber Joseph erwischt: Note 6!
Nun wurde dies auch statistisch nachgewiesen:
http://askreality.com/hidden-in-plain-sight/#more-56
Die textlichen Übereinstimmungen zu 'The History of the Late War between the United States and Great Britain' sind schon verblüffend.
Hier findet man das Buch:
http://archive.org/stream/latewarbetweenun00inhunt#page/n13/mode/2up
Eine detaillierte Betrachtung der Parallelen findet sich hier:
http://www.rickgrunder.com/parallels/mp193.pdf
Und wer noch mehr Inspirationsquellen Jospeh Smiths für das Buch Mormon sucht:
https://byustudies.byu.edu/PDFLibrary/ArchiveRestorationCulture.pdf
Ein Beispiel aus 'Late War':
11 Now the land of Columbia is a most plentiful land, yielding gold and silver, and brass and iron abundantly.
12 Likewise, all manner of creatures which are used for food, and herbs and fruits of the earth:
13 From the red cherry, and the rosy peach of the north, to the lemon, and the golden orange of the south.
14 And from the small insect, that cheateth the microscopic eye, to the huge mammoth that once moved on the borders of the river Hudson-; on the great river Ohio; and even down to the country of Patagonia in the south.
15 Now the heighth of a mammoth is about seven cubits and a half, and the length thereof fourteen cubits; and the bones thereof being weighed are more than thirty thousand shekels; and the length of the tusks is more than six cubits.
16 It is more wonderful than the elephant; and the history thereof, is it not recorded in the book of Jefferson, the scribe ?
2. Nephi 5:15 And I did teach my people to build buildings, and to work in all manner of wood, and of iron, and of copper, and of brass, and of steel, and of gold, and of silver, and of precious ores, which were in great abundance.
Ether 9:17 Having all manner of fruit, and of grain, and of silks, and of fine linen, and of gold, and of silver, and of precious things;
18 And also all manner of cattle, of oxen, and cows, and of sheep, and of swine, and of goats, and also many other kinds of animals which were useful for the food of man.
19 And they also had horses, and asses, and there were elephants and cureloms and cumoms; all of which were useful unto man, and more especially the elephants and cureloms and cumoms.
Adieu Altertümlichkeit vom Buch Mormon! Abschreiber Joseph erwischt: Note 6!
Irrationale Argumente & logische Fehlschlüsse
In Abwandlung
des Fisch-Angel-Spruchs kann man sagen:
„Entlarve eine
irrationale Glaubensansicht und mache einen Menschen vernünftig für einen Tag.
Entlarve irrationales Denken und er wird lebenslang vernünftig sein.“
In diesem Sinne
hier die Top 10 irrigen, fälschlichen Argumentationsweisen:
1. Beweislast
Die Beweislast
hat derjenige, der eine Behauptung aufstellt. Nur weil es nicht möglich ist,
das Gegenteil zu beweisen, heißt nicht, dass damit die Behauptung wahr ist.
Alma zu Korihor
im Buch Mormon Alma 30:40 : „Und nun, was für einen Beweis hast du, dass
es keinen Gott gibt oder dass Christus nicht kommt? Ich sage dir, du hast keinen,
außer allein dein Wort.“
Die Beweislast
obliegt demjenigen, der behauptet, es gäbe einen Gott.
2. Verdrehen
Ein Argument
wird falsch dargestellt oder entstellt, um es zu attackieren.
Apostel Boyd K.
Packer: „Sicherlich könnte niemand mit Achtung vor Gott glauben, dass seine
Kinder sich aus Schleim oder von Reptilien entwickelt haben. Obwohl man sich
einfach vorstellen kann, dass diejenigen, die die Evolutionstheorie
akzeptieren, keine große Begeisterung für genealogische Forschung zeigen! Die
Evolutionstheorie, und es ist eine Theorie, wird eine vollständig andere Dimension
besitzen, wenn die Handlungen Gottes in der Schöpfung vollständig offenbart
sind.“ (The Pattern of Our Parentage, Ensign, Nov 1984)
3. Dammbruch
Wenn A
passiert, folgt B daraus. Daher muss A verhindert werden. Häufig ist der
Zusammenhang zwischen A und B abwegig und hat nur wenig miteinander zu tun.
Beispielsweise
wird argumentiert, wenn man gleichgeschlechtliche Ehen zulasse, werde die Ehe
zwischen Mann und Frau niedergehen oder als nächstes würde man die Ehe zwischen
Menschen und Tieren fordern oder gleichgeschlechtliche Tempelsieglungen
erzwingen und ähnliches.
4. Zirkelschluss
Das, was man
begründen will, setzt man einfach voraus.
Beispiel:
Wilford Woodruff hat als Prophet erklärt, ein Prophet könne sein Volk niemals
in die Irre führen. Daher können Propheten niemals in die Irre führen. Was, wenn Wilford Woodruff das nur behauptet hat, um die Mitglieder trotz Abkehr von der Mehrehe bei der Stange zu halten?
5.
Schwarz-oder-Weiss
Es wird
erklärt, es gäbe nur zwei Alternativen und da eine widerlegt ist, müsse die
andere zutreffen.
Beispiel: Das
Buch Mormon kann nur entweder von Gott oder vom Teufel inspiriert sein, so
genial sei es. Da es aber zum Guten auffordert, kann der Teufel nicht der
Urheber sein. Also ist es Gottes Werk. Aber natürlich gibt es weit mehr
Erklärungsmöglichkeiten.
6. Bezug auf
die Mehrheit, Popularität oder Autorität
Weil viele
dieser Meinung sind oder vermeintliche Fachleute sei das Argument richtig.
Dabei kann sich natürlich auch die Masse irren, genauso wie dies ansonsten
intelligente Menschen tun.
Beispiel: Menschen
aus allen Kulturen und Zeiten glauben an einen Gott. Einstein, Newton und
Galileo Galilei haben an Gott geglaubt.
7.
Sonderargument
Obwohl ein
Argument durch ein Gegenargument entkräftet wurde, wird daran festgehalten mit
der Begründung, dies sei nur eine Ausnahme, dafür gelte sie nicht usw.
In Anlehnung an
Matthäus 7:20 werden bestimmte Früchte angeführt, aber andere abgetan:
Utah führend
bezüglich Beruhigungsmittel-Missbrauch, Teenage-Selbstmorden, Schönheits-OPs, Internet-Pornografie
(http://www.newscientist.com/article/dn16680-porn-in-the-usa-conservatives-are-biggest-consumers.html?DCMP=OTC-rss&nsref=online-news).
8. Anekdote
Ein
isoliertes, persönliches Erlebnis wird als Argument für eine generelle
Gültigkeit angeführt.
„Als ich an
dem Abend nach Hause fuhr, wurden mir zwei große Wahrheiten bewusst. Erstens
wusste ich wie nie zuvor, dass Gott auf einen jeden von uns achtet und uns nie
im Stich lässt, und zweitens, dass wir immer auf die Stimme des Geistes in uns
hören und ihr „sogleich“ folgen müssen, wohin sie uns auch führt, ungeachtet
aller Ängste oder Unannehmlichkeiten.“ (http://www.lds.org/general-conference/2012/10/what-shall-a-man-give-in-exchange-for-his-soul?lang=deu)
Ungeachtet der
Tatsache, dass Tausende Kinder täglich weltweit verhungern…?
9. Diskreditieren
Verfechter von
Ansichten werden verunglimpft oder in Frage gestellt, statt deren Argumente zu
adressieren.
Beispielsweise
wird in der Kirche gern angeführt, welch übles Schicksal vermeintliche Feinde
von Joseph Smith ereilt hat. Oder aber man könne den Quellen nicht trauen.
10. Halbwahrheiten
oder Teilsiege
Den Eindruck
erwecken, dass weil ein Argument entkräftet wurde, alle gegenstandlos sind oder
zumindest früher oder später sich als haltlos erweisen.
Beispielsweise
führt Elder Todd Christofferson in seiner Ansprache über Joseph Smith
Stahlfunde im 7. Jahrhundert vor Christi in Israel an, ohne zu erwähnen, dass
man aber bis heute in Mesoamerika keinerlei Hinweise auf Metallverarbeitung
gefunden hat. (http://www2.byui.edu/Presentations/Transcripts/Devotionals/2013_9_24_Christofferson.htm)
Ja, in der
Alten Welt hat es in der Zeit fortgeschrittenere Metallverarbeitung und
Metallwaffen gegeben. Aber eben nicht in Mesoamerika!
Oder: Die
Kirche verheimlicht nichts, denn sie veröffentlicht ja alles im Rahmen des
Joseph Smith Papers Projekts. Ja, aber werden die Themen wirklich im
Evangeliumsunterricht behandelt? Etwa, dass Joseph Smiths Vater den nahezu
identischen Traum Lehis lange vor der Veröffentlichung des Buches Mormon hatte.
Das Mormonen-Un-Wort der Generalkonferenz: Zweifel
Man mag es als positives Signal sehen, dass Präsident
Uchtdorf denen Respekt zollt, die sich ernsthaft kritisch mit den Lehren und
der Geschichte der Mormonen auseinandersetzen. Oder ist es nur die 3. Phase des Umgangs mit dem wachsenden "Abfall vom Glauben":
1. Phase der Leugnung und Vertuschung: Eine seriöse,
glaubhafte Geschichte wird konstruiert und alle kritischen Aspekte unter den
Teppich gekehrt.
2. Phase der Verteufelung und Herabwertung: Kritische
Stimmen werden als Anti-Mormonen und vom Teufel inspiriert oder verführt
verunglimpft oder deren Standpunkte als lächerlich abgetan.
3. Phase der kognitiven Inokulation: um zu verhindern, dass
Mitglieder von kritischen Aspekten überrascht werden und sich betrogen fühlen,
wird ein Schutzmechanismus antrainiert.
Aufgrund des Internets funktionieren die ersten zwei
Strategien nicht mehr. Es ist mehr und mehr klar, dass es sich nicht um
anti-mormonische Propaganda handelt, wenn die Art und Weise, wie die Kirche
ihre Entstehungsgeschichte darstellt, in Frage gestellt wird. Und nicht nur die
Kirchengeschichte, sondern auch der Ursprung wesentlicher Lehren und Praktiken sowie
der Historizität der Heiligen Schriften. FAIR & Co. haben gezeigt: auf
einer sachlichen Ebene kann die Kirche nur verlieren, denn es gibt keine
wirklichen Antworten und Rechtfertigungen, die bei tieferer Recherche
standhalten. Also bleiben nur noch folgende Möglichkeiten:
- Verlagerung der Argumentation auf die emotionale Schiene:
Vertraue deinen Gefühlen, höre nicht auf Fakten.
- Entschuldigung durch menschliche Fehler und Schwächen in
der Vergangenheit. (Die Möglichkeit von Fehlern gilt natürlich nicht für die
derzeitige Position im Hinblick auf Homosexualität u.ä.)
- Relativierung von kritischen Fakten und Rechtfertigung
ihrer Ignorierung. „Zweifle an deinen Zweifeln bevor du an deinem Glauben
zweifelst.“ „Niemand weiß, wie es sich wirklich zugetragen hat.“ „Das ist für
deine Errettung nicht entscheidend.“ „Irgendwann wird es eine Antwort geben.“ „Damit
Glaube möglich ist, muss es Belege für und dagegen geben.“ Usw.
Klar ist, ob bewusst oder unbewusst: es handelt sich nur um
eine Ausweich- und Bewältigungsstrategie. Die damit zusammenhängenden Themen
werden nicht adressiert. Was waren denn konkret die Fehler in
der Vergangenheit? Etwa die Diskriminierung von Schwarzen oder die Mehrehe? Was
ist denn jetzt mit dem Buch Abraham und Buch Mormon? Sind die Bücher
altertümlich ja oder nein? Hat Joseph Smith Gott Vater und Jesus Christus im
Wald gesehen ja oder nein? Hat die Wiederherstellung des Priestertums tatsächlich durch physische Engelserscheinung stattgefunden, obwohl 5 Jahre lang kein Mitglied davon erfuhr? Sind die Tempelzeremonien auf fälschliche
Interpretationen hinsichtlich der Geschichte der Freimaurer zurückzuführen ja
oder nein? Ist die Mormonen-Kirche die einzig wahre Kirche auf Erden ja oder
nein?
Und es geht doch auch nicht nur um ein paar Ungereimtheiten
und charakterliche Schwächen von Kirchenführern. Es geht darum, dass Joseph
Smith nachweislich nicht in der Lage und nur vorgegeben hat, altertümliche
Schriften lesen und übersetzen zu können. Es geht darum, dass alle angeblichen
Offenbarungen von Tempel über Wort der Weisheit bis hin zu den Graden der
Herrlichkeit nur von Zeitgenossen abgekupfert wurden. Es geht darum, dass es
seit Jahrzehnten keine Offenbarungen mehr gegeben hat und wenn unser Präsident
und Prophet das Mundstück Gottes auf Erden ist, Gott anscheinend
außerordentlich wenig zu sagen hat. Es geht darum, dass der historische Jesus
kaum etwas mit dem mormonischen Bild des Messias zu tun hat und
alttestamentliche Figuren wie Adam, Noach, Moses und Abraham nur mythische
Gestalten sind, die ganze Geschichte des Volkes Israel auf Post-Exil-Propaganda
beruht, um eine nationale Identität, die es vorher nie gegeben hat, zu
kreieren. Und und und.
Das hat schon lange nichts mehr mit Zweifel zu tun. Es ist
die Aufdeckung der wahren Geschichte und Hintergründe. Es ist der Unglaube an
die falschen Darstellungen der Kirche. Es ist die Ablehnung der von der
Kirchenführung praktizierten Intransparenz in Bezug auf ihre Finanzen. Es ist
der Abscheu über die Manipulation von Kindern und Jugendlichen, denen Emotionen
als Zeugnisse verkauft werden. Es ist das Abschütteln mittelalterlicher Dogmen
und Vorstellungen von Teufeln und bösen Geistern, die uns verführen wollen. Es
ist die Abkehr von einer Moral, die hauptsächlich auf Sexualität zielt und
wirklich moralisches Verhalten als Halten von Bündnissen verkauft.
Woran ich jedoch zweifle ist, dass die Kirchenführer ehrlich
mit ihren Mitgliedern umgehen werden. Ich zweifle auch, dass Skeptiker wirklich
willkommen geheißen werden. Dass wirklich offen mit diesen Themen umgegangen
wird und unsere Kirchenführer konkret Stellung beziehen.
Ich begrüße jedoch, dass es liberale Kräfte in der
Kirchenführung gibt, wozu ich Präsident Uchtdorf zähle, während Apostel wie Oaks
nach wie vor in Phase 2 stecken. Da wird dann die Bejahung der Homo-Ehe als
Gotteslästerung gebrandmarkt als Ende von Familie und Religionsfreiheit. Damit will und kann ich nichts mehr zu tun haben.
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