Ich möchte in
aller Deutlichkeit den Vorwurf der Gotteslästerung durch meinen letzten Post zurückweisen.
Es war ein Plädoyer für Mitleid mit Gott. Und ja, ich habe ein wenig seinen
Charakter in Frage gestellt. Aber ist das wirklich Lästerung? Lasst uns doch
ein wenig näher das Wesen Gottes anhand seiner inspirierten Heiligen Schrift
untersuchen:
„Unterwegs am Rastplatz trat der Herr dem
Mose entgegen und wollte ihn töten. Zippora ergriff einen Feuerstein und
schnitt ihrem Sohn die Vorhaut ab. Damit berührte sie die Beine des Mose und
sagte: Ein Blutbräutigam bist du mir. Da ließ der Herr von ihm ab.“ (Exodus 4:24-26)
Gott hat
also einen Mordanschlag auf Mose begangen und konnte nur durch Eingreifen
Zipporas davon abgebracht werden. Blut von Vorhäuten mag er wohl nicht so
recht. Wobei Gott auf Seiten Davids war, als dieser Saul 200 Vorhäute als
Brautpreis brachte:
„… er erschlug zweihundert von den
Philistern, brachte ihre Vorhäute zum König und legte sie vollzählig vor ihn
hin, um sein Schwiegersohn zu werden. Und Saul gab ihm seine Tochter Michal zur
Frau.“ (1. Samuel 18:27)
Apropos
Mörder und Vorhäute: mittels Genitalverstümmelung hatten sich auch die Söhne Jakobs,
Simeon und Levi, einen Vorteil gegenüber den Männern in Sichem verschafft und sie
umgebracht (siehe Genesis 34). Was Gott nicht davon abhielt, Levi das
Priestertum zu verleihen. Und auch Jakob hat eigentlich nur gestört, dass er
nun bei den anderen Bergvölkern schlecht dastand und mit Vergeltung durch sie
rechnen musste.
Und wo wir
schon bei Genitalien sind - in Ezechiel 23 lesen wir, dass Gott nicht froh war
über Oholiba, über die es heißt:
„Und es erwachte in ihr die Gier nach ihren
Liebhabern, deren Glieder wie die Glieder der Esel und deren Erguss wie der
Erguss der Hengste waren.“
Das konnte
Gott unmöglich hinnehmen:
„Ich lasse dich meine Eifersucht fühlen,
damit sie an dir voll Grimm die Strafe vollziehen: Nase und Ohren werden sie
dir abschneiden. Was von dir übrig bleibt, fällt unter dem Schwert.“ (Ezechiel
23:25)
Da zeugte es
von Gottes Großherzigkeit und Liebe, dass er die Einwohner von Aschdod nur mit
der Beulenpest schlug, schließlich hatten die einfach die Bundeslade erobert
und zu ihrem Götzen gestellt.
„Die Hand des Herrn lastete schwer auf den
Einwohnern von Aschdod, und er versetzte sie in Schrecken und schlug Aschdod
und sein Gebiet mit der Beulenpest.“ (1. Samuel 5:6)
Da ist die
Geschichte allerdings noch nicht zu Ende. Weil Beulenpest doch etwas unangenehm
ist, wollten die Philister den Gott der Israeliten wieder gnädig stimmen und
haben die Bundeslade zusammen mit goldenen Geschwüren nach Bet-Schemesch geschickt.
Dummerweise haben die dann die Lade angesehen, was Gott unmöglich hinnehmen
konnte, goldene Geschwülste hin oder her:
„Der Herr aber strafte die Leute von
Bet-Schemesch, weil sie die Lade des Herrn angeschaut hatten. Er erschlug aus
dem Volk siebzig Mann [fünfzigtausend Mann]. Da trauerte das Volk, weil der
Herr einen so schweren Schlag gegen das Volk geführt hatte.“ (1. Samuel 6:17-19)
Manchmal
kann Gott seinen Propheten auch echt fiese Aufträge erteilen:
„Der Herr sagte zu Hosea: Geh, nimm dir eine
Kultdirne zur Frau und (zeuge) Dirnenkinder! Denn das Land hat den Herrn
verlassen und ist zur Dirne geworden.“ (Hosea 1:2)
Ha, den
Israeliten hat er es aber dadurch so richtig gezeigt. Weil sie ihn verlassen
haben, hat jetzt der Prophet als Zeichen eine Prostituierte geheiratet und
geschwängert. Zumindest besser als fünfzigtausend Mann erschlagen. Aber
vermutlich nicht ganz so wirksam. Denn letztlich war Gottes Ziel gemäß Maleachi
2:5: „Er sollte mich fürchten und vor meinem
Namen erschrecken.“
So
verstanden auch Gottes Profeten wenig Spaß:
„Doch Elija antwortete dem Hauptmann der
Fünfzig: Wenn ich ein Mann Gottes bin, so falle Feuer vom Himmel und verzehre
dich und deine Fünfzig. Sogleich fiel Feuer vom Himmel und verzehrte ihn und
seine Leute.“ (2. Könige 1:10)
„Während [Elischa] den Weg hinaufstieg,
kamen junge Burschen aus der Stadt und verspotteten ihn: Sie riefen ihm zu:
Kahlkopf, komm herauf! Kahlkopf, komm herauf! Er wandte sich um, sah sie an und
verfluchte sie im Namen des Herrn. Da kamen zwei Bären aus dem Wald und
zerrissen zweiundvierzig junge Leute.“ (2. Könige 2:23-24)
Nun mag man
sagen: Uh, Altes Testament, alles falsch übersetzt, eigentlich ist Gott gar
nicht so. Im Neuen Testament lehrt Jesus ja Liebe und Vergebung. Sogar den
Feinden gegenüber. Und lehret das nicht nur, sondern bewies es auch, indem er
bei seiner Kreuzigung großherzig seinen Peinigern vergab. Dafür hat er es aber in Amerika richtig
knallen lassen. Irgendwo musste er es ja rauslassen. Also mal kräftig böse Menschen
verbrennen, ertrinken und begraben lassen und dabei zuschauen:
„Siehe, jene große Stadt Zarahemla habe
ich mit Feuer verbrannt, und ihre Einwohner. Und siehe, jene große Stadt
Moroni habe ich in die Tiefen des Meeres versinken und ihre Einwohner
ertrinken lassen. Und siehe, jene
große Stadt Moronihach habe ich mit Erde bedeckt, und ihre Einwohner, um ihre
Übeltaten und ihre Greuel vor meinem Angesicht zu verbergen, damit das Blut der
Propheten und der Heiligen nicht mehr vor mich komme, gegen sie.
Und siehe, die Stadt Gilgal habe ich
versinken lassen, und ihre Einwohner, daß sie in den Tiefen der Erde gänzlich
begraben seien, ja, und die Stadt Oniha und ihre Einwohner und die Stadt Mokum
und ihre Einwohner und die Stadt Jerusalem und ihre Einwohner; und Wasser habe
ich an ihre Stelle kommen lassen, um ihre Schlechtigkeit und ihre Greuel vor
meinem Angesicht zu verbergen, damit das Blut der Propheten und der Heiligen
nicht mehr vor mich heraufkomme, gegen sie.
Und siehe, die Stadt Gadiandi und die Stadt
Gadiomna und die Stadt Jakob und die Stadt Gimgimno, alle diese habe ich
versinken lassen und an ihrer Stelle Hügel und Täler gemacht; und ihre
Einwohner habe ich in den Tiefen der Erde gänzlich begraben, um ihre
Schlechtigkeit und ihre Greuel vor meinem Angesicht zu verbergen, damit das Blut
der Propheten und der Heiligen nicht mehr vor mich heraufkomme, gegen sie.
Und siehe, jene große Stadt Jakobugat, die
vom Volk des Königs Jakob bewohnt war, habe ich mit Feuer verbrennen lassen
wegen ihrer Sünden und ihrer Schlechtigkeit, die größer war als alle
Schlechtigkeit der ganzen Erde, wegen ihrer geheimen Morde und Verbindungen;
denn sie waren es, die den Frieden meines Volkes und die Regierung des Landes
zerschlagen haben; darum ließ ich sie verbrennen, um sie vor meinem
Angesicht zu vernichten, damit das Blut der Propheten und der Heiligen
nicht mehr vor mich heraufkomme, gegen sie.
Und siehe, die Stadt Laman und die Stadt
Josch und die Stadt Gad und die Stadt Kischkumen habe ich mit Feuer verbrennen
lassen, und ihre Einwohner, wegen ihrer Schlechtigkeit, weil sie die Propheten
ausgestoßen und diejenigen gesteinigt haben, die ich hinsandte, um ihnen in
bezug auf ihre Schlechtigkeit und ihre Greuel zu verkünden.
Und weil sie sie alle ausgestoßen haben, so
daß unter ihnen keine Rechtschaffenen mehr waren, habe ich Feuer hinabgesandt
und sie vernichtet, damit ihre Schlechtigkeit und ihre Greuel vor meinem
Angesicht verborgen seien, damit das Blut der Propheten und der Heiligen, die
ich unter sie gesandt habe, nicht vom Erdboden zu mir schreie, gegen sie.
Und viele große Zerstörungen habe ich über
dieses Land kommen lassen, und über dieses Volk, wegen seiner Schlechtigkeit
und seiner Greuel.“ (3. Nephi 10:3-12)
Ne, Gott, du
bist schon wirklich verehrenswert. Das ist vollkommene Liebe. So will ich auch
mal sein oder besser nicht. Wenn du doch ganz anders sein solltest, warum hast
du diese Falschdarstellung zugelassen und auch noch inspiriert? Irgendwie musst
du doch total gestört sein. Vielleicht schizophren, Persönlichkeitsstörung?
Oder nur ein verdammt mieser Kommunikator?