Als ich diese Ansprache von der Generalkonferenz anhörte (http://www.lds.org/ general-conference/2012/04/ what-thinks-christ-of-me?lang=d eu),
dachte ich erst: wirklich schöne, anrührige Beispiele für Gottvertrauen
(ein von Krebs geheiltes Mädchen und beim Erdbeben in Haiti gerettete
Kinder).
"Die Stunden vergingen, und Familie Saintelus erlebte – inmitten von
Dunkelheit, Verzweiflung und dem Tod so vieler anderer kostbarer Söhne
und Töchter Gottes in Haїti – ein Wunder. Gancci, Angie und Gansly
wurden lebend aus den Trümmern des dem Erdboden gleichgemachten Gebäudes
geborgen."
Doch dann stellte sich mir die Frage: Was ist mit den anderen
250.000 Menschen in Haiti, die umgekommen sind?
Ist es nicht arrogant und zynisch von dieser Rettung als Beispiel für
Gottvertrauen zu sprechen, während Tausende den Tod ihrer Liebenden
betrauern. Hatten diese nicht genug Gottvertrauen oder einfach nur Pech?
Ist das wirklich ein gutes Beispiel für Gottes Liebe und Eingreifen,
wenn er eine Handvoll Menschen rettet, aber Tausende im Gegenzug sterben
lässt? Wenn wir nur die positiven Dinge Gott zuschreiben, was ist dann
mit den vielen schrecklichen Dingen, unbeantworteten Gebeten und nicht
wiedergefundenen Schlüsseln?